Aufgewacht, Narren, Aschermittwoch!
Ich lese gerade http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2012/7.html
Leider ein nur allzu realistisches Szenario:
Aufgewacht, Narren,
Aschermittwoch!
Europa hat Feuer gefangen.
Ein Feuer, entzündet auf die älteste Methode der Welt.
Man hat Druck und Reibung erzeugt.
Reibung erzeugt Wärme.
Große Reibung unter hohem Druck erzeugt viel Wärme.
Viel Wärme auf engem Raum lässt die Temperatur in die Höhe schnellen.
Der Zündpunkt wird erreicht und überschritten, erste Flammen züngeln.
Die Brände in Athen sind wieder erloschen, doch Druck und Reibung sind geblieben, ja sogar noch einmal verstärkt worden. Bald werden die Flammen erneut nächtliche Straßen in infernalische Szenerien verwandeln.
Und wieder werden nicht diejenigen, die den Druck und die Reibung erzeugt, die Wärmeentwicklung hervorgerufen haben, als Brandstifter verfolgt und verurteilt werden, sondern jene Späne mit dem niedrigen Flammpunkt, die dem Druck und der Hitze am nächsten waren und sich als erste entzünden ließen.
Doch wenn ich heute schreibe:
"Aufgewacht, Narren!",
dann meine ich nicht diejenigen, bei denen Schmerz, Angst und Zorn zu Ausbrüchen geführt haben, nicht jene, die ein Fanal gesetzt haben, sondern alle diejenigen, die sich in der Gewissheit sonnen, mit ein bisschen Widerstand, ein bisschen Demonstrieren, ein bisschen Campact-Aufrufe-mit-Unterzeichnen, sei es genug.
Dann meine ich diejenigen, die meinen, sie könnten, wenn es wirklich so weit kommen sollte, schnell Widerstand organisieren, auf die Straße gehen, sich wehren. Die Staatsmacht würde dann schon kapitulieren.
So wie die Staatsmacht der DDR kapitulierte, als die Straßen voll waren von Menschen, die riefen:
"Wir sind das Volk!"
Die Situation der DDR war eine andere. Da standen sich noch zwei Blöcke gegenüber, von denen einer, unter Gorbatschow, gerade begonnen hatte sich zu öffnen und zu zerfallen.
Damals hätte schon geschehen können, was wir im Irak, in Afghanistan, in Libyen erlebten und derzeit in Ägypten und bald in Syrien werden beobachten können: Die Unterstützung der Aufständischen durch Truppen westlicher Staaten.
Da war es leichter, das Tor zu öffnen, den eigenen Staat aufzugeben, aus dem Einflussbereich des einen Machtblocks in den des anderen zu wechseln.
Wer weiß, was hinter den Kulissen besprochen und verhandelt wurde, was die Historiker erst in hundert Jahren aus den Archiven ausgraben werden.
Es war eine besondere Situation, ein einmaliges Zeitfenster, für diesen Massenausbruch von DDR-Bürgern, die ihren Staat als Gefängnis empfunden hatten.
Die Situation ist heute wieder ganz anders.
Der Widerstand richtet sich nicht gegen ein so genanntes östlich-kommunistisches Unrechtsregime, sondern gegen eine westlich-kapitalistische Demokratie - und die gilt es mit allen Mitteln zu verteidigen.
Aufwachen, Narren! Aschermittwoch!
Es geht schon längst gar nichts mehr, wenn es die Staatsmacht nicht will.
Die Staatsmacht nimmt es sich heraus, selbst frei gewählte Abgeordnete des Deutschen Bundestages geheimdienstlich überwachen zu lassen. Und die können nichts dagegen tun, als hilflos protestieren.
Wie viel mehr wird sie es sich wohl herausnehmen, vermeintliche Rädelsführer, Meinungsmacher, Intellektuelle und überhaupt jegliche unbequeme Elemente zu überwachen?
Ist nicht schon die ganz offizielle Vorratsdatenspeicherung
- von den demokratisch nicht legitimierten Organen der gar nicht mehr heimlichen europäischen Staatsmacht den nationalen Regierungen befohlen -
die totale Kontrolle jeglicher elektronischen Kommunikation, Überwachung genug?
Reicht es nicht, über die Handyortung zu wissen, wo sich wer gerade aufhält?
Reicht es nicht, über die Überwachung der Verbindungsdaten zu wissen, wer mit wem wann und wie lange telefoniert hat?
Reicht es nicht, über die Verfolgung der Internetnutzung zu wissen, wer wann welche Seiten besucht hat und wie lange er sich dort aufgehalten hat?
Reicht das alles nicht schon aus, jedem einzelnen Bürger, der Zugang zu den elektronischen Medien hat, hunderte von Verdachtsaspekten zuzuweisen?
Ist nicht längst ein Netz über uns geworfen, dass mit einem Ruck zugezogen werden kann, wenn die Umstände es geboten erscheinen lassen?
Ist aus der Vorratsdatenspeicherung nicht längst die Liste derjenigen, die bei Beginn von Unruhen unverzüglich in Haft zu nehmen sind, mit einer einfachen Datenbankabfrage zu erhalten?
Die Antwort ist ein klares Ja.
Und wie viele das sein werden, ist ausschließlich von der Formulierung dieser Abfrage abhängig. Man muss heute keine Listen mehr führen - und geheim halten, folglich kann man auch die Existenz solcher Listen guten Gewissens als vollkommenen Blödsinn weit von sich weisen. Es genügt, im richtigen Zeitpunkt die richtige Abfrage zu starten.
Wird ein Datenschutzbeauftragter überhaupt die Chance bekommen, dies zu verhindern?
Die Antwort ist ein klares Nein.
Er wird es allenfalls im Nachhinein dokumentieren dürfen - falls er den Mut dazu aufbringt.
Wird ein Bundesverfassungsgericht noch die Möglichkeit haben, solche Aktionen per einstweiliger Verfügung zu verbieten?
Auch hier ist die Antwort ein klares Nein.
Erstens wird das Verfassungsgericht selbst erst Kenntnis von solchen Vorgängen erlangen, wenn sie weitgehend abgeschlossen sind.
Zweitens wird das Verfassungsgericht nur tätig werden, wenn eine entsprechende Klage eingereicht wird - und die Zahl derjenigen, die klagen könnten, ist aufgrund der durchgeführten Verhaftungen schlagartig kleiner geworden - und die Zahl derjenigen, die den Mut dazu noch finden, ebenfalls.
Drittens müsste es überhaupt eine Möglichkeit geben, dass die Klage das Gericht überhaupt erreicht, womöglich stellt man die Richter in ihren Wohnungen unter staatlichen Schutz, bis die Situation wieder bereinigt ist.
Viertens müsste es Richter geben, die überhaupt noch wagen, sich gegen die, durch europäisches, so genanntes "Recht" zumindest scheinbar gedeckten Maßnahmen zu stellen.
Fünftens müsste es eine Regierung geben, die sich an Sprüche des Verfassungsgerichts überhaupt noch gebunden fühlt. Die haben wir schon heute nicht mehr. Sprüche des Verfassungsgerichts, die der Regierung nicht gefallen, werden auf die lange Bank geschoben und in letzter Minute, gelegentlich auch erst nach Ablauf der gesetzten Frist, durch Gesetze, die wiederum einer zeitraubenden Prüfung durch das Verfassungsgericht unterzogen werden müssen, gerade soweit befolgt, dass nicht von einer groben Missachtung des Gerichts gesprochen werden kann.
Ja, liebe Narren, und dagegen geht ihr dann auf die Barrikaden?
Wie wollt ihr euch verständigen?
Wie wollt ihr auch organisieren?
Das Festnetz-Telefon ist abgeschaltet.
Die Schalter sind eingebaut, schon seit Jahrzehnten - für Krisen- und Notsituationen, zur Verhinderung von Überlast, nur noch Regierungen, wichtige Behörden, Polizei und Geheimdienste verfügen über offene Kommunikationskanäle.
Die Mobilfunknetze sind abgeschaltet.
Da steht ihr dann rum, mit euren schönen, teuren Handys, und nichts geht mehr. Fotos machen vielleicht noch, aber versenden könnt ihr sie nicht mehr. Keine SMS wird mehr transportiert.
Ihr seid voneinander abgeschnitten - und Rundfunk und Fernsehen verbreiten beruhigende Botschaften.
Ja, dann verabredet ihr euch über facebook und twitter?
Ein Witz, oder?
Facebook, twitter und alle anderen sozialen Netze sind offene Kanäle und damit wichtiger Teil des Überwachungsapparates; die werden offen bleiben. Aber überall, wo ihr euch in nennenswerter Zahl verabredet, wird euch ein Aufgebot der Polizei erwarten, einen, oder mehrere, als Veranstalter, die versäumt haben, die Versammlung anzumelden, für ein Weilchen aus dem Verkehr ziehen, die übrigen fotografieren, die Bilder mit den Datenbanken abgleichen und herausfinden, wer sich da alles versammeln wollte. Wieder ein Minuspunkt in der großen Datei der Verdächtigen.
Und wer meint, sich gegen das Fotografieren schützen zu können, indem er sich einen Schal oder eine Mütze übers Gesicht zieht, eine Narrenkappe aufsetzt, der hat gegen das Vermummungsverbot verstoßen und verschwindet ebenfalls für ein Weilchen in Gewahrsam.
Da werdet ihr halt Widerstand leisten?
Wie in Stuttgart?
Ein, zwei Wasserwerfer genügen, um euch vom Platz zu wischen. Einige Hundertschaften bestausgerüsteter, paramilitärischer Kämpfer der Bundespolizei räumen dann diejenigen auf, die es geschafft haben, einigermaßen trocken zu bleiben.
Und wenn ihr mehr seid, wenn ihr glaubt, die große Zahl würde euch schützen, dann kommt halt der Mikrowellenstrahler. Der ist übers Versuchsstadium hinaus, entwickelt sich gerade zum Exportartikel, weil er hunderten von Menschen gleichzeitig die Haut so schmerzhaft erhitzen kann, dass sie in Panik fliehen, und wer nicht rechtzeitig die Augen schließt, der muss damit rechnen, nie wieder richtig sehen zu können, und wer dem Ding zu nahe kommt, der könnte versehentlich gegrillt werden wie eine Schweinshaxe.
Selber schuld, hätte ja nur der Aufforderung folgen müssen, den Platz zu räumen.
Die hohe Strahlungsenergie dringt 0,4 mm in die Haut ein und wirkt dort direkt auf die Nervenzellen. Die Wassermoleküle in der Haut werden innerhalb von Sekunden auf 55 Grad Celsius erhitzt. Dies löst bei dem Betroffenen einen erheblichen Schmerzreiz aus, der ihn zur Flucht veranlassen soll.
Neben der Auflösung von Demonstrationen und dem Einsatz gegen Massenversammlungen schlägt Raytheon (der Hersteller) eine weitere Strategie vor: So sollen Menschengruppen mit den Strahlen beschossen werden, um friedliche Personen von Terroristen zu trennen. Während "harmlose" Menschen vor der Bestrahlung fliehen, würden Terroristen ihren Angriff auch unter Schmerzen fortsetzen. Ordnungskräfte könnten so gezielt Personen töten, die sich während des Einsatzes der Waffe nicht vom Ort des Geschehens entfernen.
Drohnen werden über die Städte fliegen und die Bewegungen Verdächtiger verfolgen, da wo das Netz der Überwachungskameras noch zu lose geknüpft ist.
Die Fotoapparate in den Mautbrücken und ihre mobilen kleinen Brüder und Schwestern, die heute schon zur Nummernschilderfassung im fließenden Verkehr eingesetzt werden, werden jedes Fahrzeug erfassen, jeden Fahrer identifizieren - nie wieder wird jemand der mit dem Auto unterwegs war, behaupten können, er habe sich zu diesem Zeitpunkt zuhause aufgehalten, der Nachweis ist leicht erbracht, und schon die Behauptung, den Nachweis führen zu können, wird Geständnisse erleichtern.
Und auf den Bahnhöfen, auch im Nahverkehr, sind die Kameras längst fest installiert und liefern ihre Bilder an geheime Zentralen, wo große Rechnerkapazitäten vorgehalten werden, um euch zu identifizieren.
Und glaubt nicht, dass nur mit nichtletalen Waffen gegen euch vorgegangen wird. Der Vertrag von Lissabon erlaubt in "Aufstandssituationen" auch den Einsatz scharfer Waffen (und damit im Prinzip auch den Einsatz des Berufssöldnerheeres Bundeswehr), um den Frieden im Lande wieder herzustellen.
Das sind nicht mehr eure Söhne (und Töchter), eure Brüder und Schwestern, die da ihren Dienst zur Landesverteidigung leisten. Das sind Berufssoldaten - und die müssen, es gibt diese Überlegungen - auch nicht unbedingt deutsche Staatsbürger sein. Das jedenfalls ging vor einem Jahr durch die Nachrichten:
Das könnte auch für Ausländer in Deutschland interessant werden. In einem 37-seitigen Maßnahmenpaket aus dem Ministerium von Karl Theodor zu Guttenberg steht: "Bestehende Regelungen sind so zu erweitern, dass Inländer bei entsprechender Eignung, Befähigung und Leistung auch ohne deutsche Staatsbürgerschaft regelmäßig in die Streitkräfte eingestellt werden können."
Der verborgene Witz darin ist die Beschränkung auf "Inländer". Aber das nur am Rande.
Dass das nicht euer Friede ist, der da wiederhergestellt wird, das schert diejenigen, die den Schießbefehl erteilen, nicht einen feuchten Kehricht.
Dass noch vor wenigen Jahren Urteile gegen Mauerschützen gesprochen wurden, denen die Rechtfertigung mit dem sog. Befehlsnotstand nicht abgenommen wurde, ist vergessen.
Jetzt ist - jedenfalls vom gedanklichen Ansatz her - dank EU erlaubt, was nach bundesdeutschem Recht der DDR verboten war.
Dann tretet ihr halt in den Streik?
Streik aus politischen Motiven ist in Deutschland verboten, ihr habt eure Arbeitsverträge zu erfüllen. Tut ihr das nicht, seid ihr den Job los, vielleicht werdet ihr auch zwangsweise an den Arbeitsplatz geführt, als Fluglotsen, Lokführer und andere für die Wirtschaft unverzichtbare Spezialisten.
Und glaubt nicht, dass es dann Arbeitslosengeld gibt.
Und glaubt nicht, dass ihr, die man euch schon aus dem Erwerbsleben verdrängt hat, während man den anderen die Wochen-, die Jahres- und die Lebensarbeitszeit verlängert hat, dass ihr noch euer Hartz-IV-Auskommen behaltet, wenn ihr euch vom Wohnort entfernt, der Arbeitsvermittlung also nicht mehr zur Verfügung steht, weil ihr irgendwo euch versammeln, demonstrieren wollt. Ihr werdet schnell auf Null gesetzt sein. Die Wohnung verlieren, auf der Straße sitzen …
Bis hierher schildert dieser Aufsatz das, was die schon geschaffene Lage hervorbringt und möglich macht. Die folgenden Absätze sind dem Weiterdenken entsprungen, also Vision, Dystopie, Gräuelmärchen - jedenfalls heute noch.
Da muss gar keine Vorladung von der Arge gekommen sein, man hat euch ja gesehen, in Düsseldorf, obwohl ihr in Ohlstadt wohnt.
Der große Bruder hat eure Bilder, eure Handydaten, und dass die Arbeitsverwaltung, die heute schon Zugriff auf eure Bankdaten hat, in kürzester Zeit auch ermächtigt werden kann, per Zugriff auf die Überwachungsdaten eure Leistungen zu kürzen, das ist doch nur ein winzig kleiner Schritt von einer Realität in die nächste.
Ihr habt euch alles gefallen lassen, bis heute.
Habt euch berauscht, an allem, was man euch noch gelassen hat, seid wie die Lemminge in großen Herden in die Überwachungsfallen gerannt, die man für euch aufgebaut hat.
Jetzt sitzt ihr drin, in der Falle, ihr Narren.
Und nun ist Aschermittwoch.
Nun legen Prinz und Prinzessin die Masken ab und zeigen ihr wahres Gesicht.
Da habt ihr grade noch so schön gefeiert, habt euch trunken getanzt, in euren hübschen Kostümen, die ihr euch für Menschen hieltet, die in einem freien Land nach ihrer Façon
selig werden können,
und nun bekommt ihr das Echo dessen zu hören, was ihr laut, zu laut und zu provokativ hinausgerufen habt:
"Wir sind das Volk. Wir sind das Volk!"
Staunend erfahrt ihr, dass man euch Recht gibt.
Nun hält man euch entgegen:
Ja! Ihr seid das Volk!
Und nichts als das Volk!
Geboren, um zu dienen.
Wir geben euch ein einfaches Gesetz,
das jedermann verstehen kann:
Wer kriecht, darf leben.
Wer den Kopf hebt, ist verdächtig.
Wer aufsteht, macht sich selbst zum Ziel.
Das Motiv des kriechenden Bürgers habe ich schon 2008 in meinem Buch
"Unsere Freiheit - man kann sich dafür einsetzen"
thematisiert.
Lesen Sie hier kurze Auszüge und markante Sätze aus dem ersten Kapitel, und sie werden feststellen: Es ist seitdem NICHTS besser geworden.
Der Bürgerkriech
(…) Die größte, traditionelle Zurschaustellung bürgerlicher Tugend und Sitte ist jedoch der in Deutschland ganzjährig zu bestaunende Bürgerkriech.
Der Bürgerkriech ist so etwas ähnliches, wie ein Schneckenrennen, nur dass hier die Schnecken Beine haben.
Martin Morlock hat es in seinem Gedicht
"HUGO - eine deutsche Tragödie"
seinerzeit so in Verse gegossen:
Und wie die Schnecken im Schneckenrennen, sind auch die Bürger im Bürgerkriech so von der ihnen zugedachten Rolle durchdrungen, dass sie gar nicht mehr auf die Idee kommen, ihre Situation bewusst zu reflektieren, ihr Verhalten zu hinterfragen und sich dabei der eigenen Lächerlichkeit bewusst zu werden.
Den Schnecken reicht ein lockend hingehaltenes Salatblatt, um diesem bis zur Ziellinie - Zentimeter für Zentimeter - blind nachzujagen, während den Teilnehmern am Bürgerkriech noch nicht einmal eine Belohnung winkt, wenn sie sich - ohne nachzudenken - im vorauseilenden Gehorsam kriechend verbiegen, sich den immer neuen Phantasmagorien unterwerfen, die von der sogenannten, selbsternannten "Mitte" in übermütig schneller Folge in das geworfen werden, was immer noch "Die Diskussion" genannt wird.
(…)
Das Prinzip der Manipulation hingegen
ist die geschickte Lenkung der Aufmerksamkeit.
Sollte die vermeintliche Häufung krimineller Akte jugendlicher Ausländer, die vermeintliche Häufung von Fällen vernachlässigter und misshandelter Kinder nur dadurch zum Thema geworden sein, dass Politiker und Medien die Aufmerksamkeit des Publikums auf Tatbestände lenken, die sonst - aus welchen Gründen auch immer - von Politik und Medien lieber verborgen gehalten werden, um eine Stimmung zu erzeugen, in der dumpfe Rachegelüste endlich wieder einmal als legitimes Streben nach Gerechtigkeit verstanden werden dürfen, dann wird den hysterischen Meldungen der letzten Woche keine mehr oder minder lange Phase ohne kriminelle Aktivität und ohne Kindesmisshandlung folgen, sondern, wenn der Zweck erreicht, die Wahl in Hessen gewonnen ist, wird lediglich die diesbezügliche Berichterstattung nachlassen und dann für lange Zeit wieder ganz verschwinden.
Und das Schöne daran:
Der Bürger darf sich freuen. Die Sicherheit ist mit der Wahl des Hardliners wiederhergestellt. Mutiges Eingreifen, strengere Gesetze, härtere Strafen haben gewirkt. Es ist doch wieder ruhig ....
(weiter auf: http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2012/7.html )
Leider ein nur allzu realistisches Szenario:
Aschermittwoch!
Reibung erzeugt Wärme.
Große Reibung unter hohem Druck erzeugt viel Wärme.
Viel Wärme auf engem Raum lässt die Temperatur in die Höhe schnellen.
Der Zündpunkt wird erreicht und überschritten, erste Flammen züngeln.
"Aufgewacht, Narren!",
Dann meine ich diejenigen, die meinen, sie könnten, wenn es wirklich so weit kommen sollte, schnell Widerstand organisieren, auf die Straße gehen, sich wehren. Die Staatsmacht würde dann schon kapitulieren.
Die Situation der DDR war eine andere. Da standen sich noch zwei Blöcke gegenüber, von denen einer, unter Gorbatschow, gerade begonnen hatte sich zu öffnen und zu zerfallen.
Es war eine besondere Situation, ein einmaliges Zeitfenster, für diesen Massenausbruch von DDR-Bürgern, die ihren Staat als Gefängnis empfunden hatten.
Die Situation ist heute wieder ganz anders.
Der Widerstand richtet sich nicht gegen ein so genanntes östlich-kommunistisches Unrechtsregime, sondern gegen eine westlich-kapitalistische Demokratie - und die gilt es mit allen Mitteln zu verteidigen.
Ist nicht schon die ganz offizielle Vorratsdatenspeicherung
Reicht es nicht, über die Handyortung zu wissen, wo sich wer gerade aufhält?
Reicht es nicht, über die Überwachung der Verbindungsdaten zu wissen, wer mit wem wann und wie lange telefoniert hat?
Reicht es nicht, über die Verfolgung der Internetnutzung zu wissen, wer wann welche Seiten besucht hat und wie lange er sich dort aufgehalten hat?
Reicht das alles nicht schon aus, jedem einzelnen Bürger, der Zugang zu den elektronischen Medien hat, hunderte von Verdachtsaspekten zuzuweisen?
Ist nicht längst ein Netz über uns geworfen, dass mit einem Ruck zugezogen werden kann, wenn die Umstände es geboten erscheinen lassen?
Ist aus der Vorratsdatenspeicherung nicht längst die Liste derjenigen, die bei Beginn von Unruhen unverzüglich in Haft zu nehmen sind, mit einer einfachen Datenbankabfrage zu erhalten?
Die Antwort ist ein klares Ja.
Die Antwort ist ein klares Nein.
Auch hier ist die Antwort ein klares Nein.
Viertens müsste es Richter geben, die überhaupt noch wagen, sich gegen die, durch europäisches, so genanntes "Recht" zumindest scheinbar gedeckten Maßnahmen zu stellen.
Die Schalter sind eingebaut, schon seit Jahrzehnten - für Krisen- und Notsituationen, zur Verhinderung von Überlast, nur noch Regierungen, wichtige Behörden, Polizei und Geheimdienste verfügen über offene Kommunikationskanäle.
Die Mobilfunknetze sind abgeschaltet.
Da steht ihr dann rum, mit euren schönen, teuren Handys, und nichts geht mehr. Fotos machen vielleicht noch, aber versenden könnt ihr sie nicht mehr. Keine SMS wird mehr transportiert.
Ihr seid voneinander abgeschnitten - und Rundfunk und Fernsehen verbreiten beruhigende Botschaften.
Und wer meint, sich gegen das Fotografieren schützen zu können, indem er sich einen Schal oder eine Mütze übers Gesicht zieht, eine Narrenkappe aufsetzt, der hat gegen das Vermummungsverbot verstoßen und verschwindet ebenfalls für ein Weilchen in Gewahrsam.
Ein, zwei Wasserwerfer genügen, um euch vom Platz zu wischen. Einige Hundertschaften bestausgerüsteter, paramilitärischer Kämpfer der Bundespolizei räumen dann diejenigen auf, die es geschafft haben, einigermaßen trocken zu bleiben.
Selber schuld, hätte ja nur der Aufforderung folgen müssen, den Platz zu räumen.
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Die Fotoapparate in den Mautbrücken und ihre mobilen kleinen Brüder und Schwestern, die heute schon zur Nummernschilderfassung im fließenden Verkehr eingesetzt werden, werden jedes Fahrzeug erfassen, jeden Fahrer identifizieren - nie wieder wird jemand der mit dem Auto unterwegs war, behaupten können, er habe sich zu diesem Zeitpunkt zuhause aufgehalten, der Nachweis ist leicht erbracht, und schon die Behauptung, den Nachweis führen zu können, wird Geständnisse erleichtern.
Und auf den Bahnhöfen, auch im Nahverkehr, sind die Kameras längst fest installiert und liefern ihre Bilder an geheime Zentralen, wo große Rechnerkapazitäten vorgehalten werden, um euch zu identifizieren.
Das könnte auch für Ausländer in Deutschland interessant werden. In einem 37-seitigen Maßnahmenpaket aus dem Ministerium von Karl Theodor zu Guttenberg steht: "Bestehende Regelungen sind so zu erweitern, dass Inländer bei entsprechender Eignung, Befähigung und Leistung auch ohne deutsche Staatsbürgerschaft regelmäßig in die Streitkräfte eingestellt werden können."
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Jetzt ist - jedenfalls vom gedanklichen Ansatz her - dank EU erlaubt, was nach bundesdeutschem Recht der DDR verboten war.
Da muss gar keine Vorladung von der Arge gekommen sein, man hat euch ja gesehen, in Düsseldorf, obwohl ihr in Ohlstadt wohnt.
Habt euch berauscht, an allem, was man euch noch gelassen hat, seid wie die Lemminge in großen Herden in die Überwachungsfallen gerannt, die man für euch aufgebaut hat.
Und nun ist Aschermittwoch.
selig werden können,
"Wir sind das Volk. Wir sind das Volk!"
Geboren, um zu dienen.
das jedermann verstehen kann:
"Unsere Freiheit - man kann sich dafür einsetzen"
- "Hierzulande wird gekrochen,
Emsig ernst, so will's der Brauch.
Wer sich steif hält, wird gebrochen,
Kaltgestellt und ausgestochen.
Die, die ihre Wirbelknochen
Biegen können, wie die Rochen,
Kommen heil durch die Epochen -
Hierzulande wird gekrochen.
Auf den Leim und auf dem Bauch."
(…)
ist die geschickte Lenkung der Aufmerksamkeit.
Der Bürger darf sich freuen. Die Sicherheit ist mit der Wahl des Hardliners wiederhergestellt. Mutiges Eingreifen, strengere Gesetze, härtere Strafen haben gewirkt. Es ist doch wieder ruhig ....
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